Der Kauf einer Immobilie ist eine bedeutende Investition, die gut geplant sein will. Neben dem Kaufpreis und den Finanzierungskosten spielen auch die steuerlichen Aspekte eine wichtige Rolle. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie beim Immobilienkauf Steuern sparen können und worauf Sie dabei achten sollten.
1. Grunderwerbsteuer optimieren
Die Grunderwerbsteuer ist eine der größten steuerlichen Belastungen beim Immobilienkauf. Der Steuersatz variiert je nach Bundesland und liegt zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises. Um die Grunderwerbsteuer zu reduzieren, können Sie bestimmte Bestandteile des Kaufpreises gesondert ausweisen, zum Beispiel Mobiliar oder eine Einbauküche. Diese müssen allerdings im Kaufvertrag klar getrennt aufgeführt sein.
2. Steuerliche Vorteile bei Vermietung und Verpachtung
Wer eine Immobilie als Kapitalanlage erwirbt und diese vermietet, kann von verschiedenen steuerlichen Vorteilen profitieren. Die Abschreibung für Abnutzung (AfA) ermöglicht es, die Anschaffungs- und Herstellungskosten der Immobilie über einen bestimmten Zeitraum steuerlich geltend zu machen. Bei Wohnimmobilien beträgt die AfA 2 % pro Jahr, bei denkmalgeschützten Gebäuden oder Sanierungsobjekten können höhere Sätze gelten.
3. Kreditzinsen absetzen
Die Zinsen, die Sie für einen Immobilienkredit zahlen, können als Werbungskosten bei vermieteten Immobilien von der Steuer abgesetzt werden. Dies reduziert Ihre steuerliche Belastung erheblich, da die Zinsaufwendungen die Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung mindern. Wichtig ist, dass die Kreditzinsen im Zusammenhang mit der Anschaffung, Herstellung oder Renovierung der vermieteten Immobilie stehen.
4. Denkmalgeschützte Immobilien
Der Kauf und die Sanierung denkmalgeschützter Immobilien bieten besondere steuerliche Anreize. Sie können erhöhte Abschreibungen geltend machen, die in den ersten acht Jahren bis zu 9 % und in den folgenden vier Jahren bis zu 7 % der Sanierungskosten betragen. Darüber hinaus sind die Kosten für die Erhaltung denkmalgeschützter Gebäude in der Regel in voller Höhe als Werbungskosten abzugsfähig, sofern das Objekt vermietet wird.
5. Erhaltungsaufwendungen geltend machen
Erhaltungsaufwendungen sind Kosten für die Instandhaltung und Renovierung einer Immobilie, die dazu dienen, den ordnungsgemäßen Zustand zu erhalten. Diese Kosten können bei vermieteten Immobilien als Werbungskosten sofort in voller Höhe abgesetzt werden, was die steuerliche Belastung senkt. Zu den Erhaltungsaufwendungen gehören beispielsweise Reparaturen an Dach, Fassade oder Heizung.
6. Spekulationsfrist beachten
Die Spekulationsfrist beträgt in Deutschland zehn Jahre. Wenn Sie eine Immobilie innerhalb dieser Frist mit Gewinn verkaufen, müssen Sie den Gewinn versteuern. Ausnahmen bestehen jedoch für selbstgenutzte Immobilien: Wenn Sie die Immobilie im Verkaufsjahr und in den beiden vorherigen Jahren selbst bewohnt haben, bleibt der Verkaufsgewinn steuerfrei. Diese Regelung kann erhebliche steuerliche Vorteile bieten, wenn Sie eine Immobilie strategisch erwerben und wieder verkaufen.
7. Steuerliche Vorteile beim Eigenheim
Auch beim Kauf einer selbstgenutzten Immobilie gibt es Möglichkeiten, Steuern zu sparen. So können beispielsweise Handwerkerleistungen für Renovierungen oder Modernisierungen bis zu einem bestimmten Betrag steuerlich abgesetzt werden. Außerdem können Aufwendungen für haushaltsnahe Dienstleistungen, wie Reinigungsarbeiten oder Gartenpflege, steuerlich geltend gemacht werden.
8. Eigenheimzulage und Baukindergeld
Die Eigenheimzulage war eine staatliche Förderung für den Bau oder Kauf eines Eigenheims, die jedoch seit 2006 ausgelaufen ist. Aktuell können Familien mit Kindern das Baukindergeld in Anspruch nehmen, das eine Förderung von 1.200 Euro pro Kind und Jahr über einen Zeitraum von zehn Jahren bietet. Voraussetzung ist, dass die Immobilie selbst genutzt wird und bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschritten werden.
Fazit
Beim Immobilienkauf gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Steuern zu sparen. Eine sorgfältige Planung und die Berücksichtigung der genannten Tipps können helfen, die steuerliche Belastung zu reduzieren und die Investition in die eigene Immobilie noch attraktiver zu gestalten. Es empfiehlt sich, bei komplexen Fragen und zur optimalen Ausnutzung aller steuerlichen Vorteile einen Steuerberater zu konsultieren.