Änderungen im Immobilienbereich 2025: Überblick, Vorteile, Nachteile und Beispiele
- Thymian & Partner
- 23. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
1. Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2025
Änderung: Ab 2025 müssen neue Gebäude strengere Energieeffizienzstandards erfüllen. Die Integration erneuerbarer Energien wird obligatorisch, insbesondere bei der Nutzung fossiler Brennstoffe wie Gas. Hybridsysteme, die beispielsweise Solarenergie und Gas kombinieren, werden stark gefördert.
Vorteile:
Reduzierung von CO2-Emissionen und Energieverbrauch.
Nachhaltigere Heizsysteme senken langfristig die Betriebskosten.
Nachteile:
Höhere Baukosten durch technische Anforderungen.
Planungsaufwand und eventuell längere Bauzeiten.
Beispiel: Ein Neubau mit einer Kombination aus Solarthermie und effizienter Gasheizung spart langfristig Energiekosten, erfordert jedoch anfänglich eine höhere Investition.
2. Grundsteuerreform 2025
Änderung: Die Grundsteuer wird ab 2025 nach neuen Bewertungsgrundlagen berechnet. Neben der Größe und Lage des Grundstücks fließen auch Ertragswerte in die Kalkulation ein, wodurch die Steuerlast regional variieren kann.
Vorteile:
Transparentere und modernisierte Bewertungsstandards.
Potenziell geringere Steuerlast für Immobilien in weniger gefragten Regionen.
Nachteile:
Höhere Belastungen in Großstädten und beliebten Wohnlagen.
Mögliche Weitergabe der Kosten an Mieter.
Beispiel: Ein Einfamilienhaus in einer Vorstadt könnte durch die Reform von einer geringeren Grundsteuer profitieren, während Immobilien in Innenstadtlagen höhere Kosten verzeichnen.
3. Degressive Abschreibung für Neubauten
Änderung: Das Wachstumschancengesetz führt eine degressive Abschreibung für Wohnungsneubauten ein. Diese Regelung erlaubt es Bauherren, in den ersten Jahren höhere Abschreibungsbeträge geltend zu machen.
Vorteile:
Steuerliche Entlastung in den ersten Jahren nach Fertigstellung.
Förderung von energieeffizientem Neubau.
Nachteile:
Nur für Wohngebäude anwendbar.
Längere Steuerersparnisse durch lineare Abschreibung entfallen.
Beispiel: Ein Neubau im Wert von 500.000 Euro kann in den ersten sechs Jahren höher abgeschrieben werden, was Investoren entlastet.
4. Neue Wohngemeinnützigkeit
Änderung: Mit der Wiedereinführung der Wohngemeinnützigkeit werden soziale Wohnprojekte steuerlich begünstigt und durch staatliche Förderungen unterstützt. Ziel ist es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Vorteile:
Mietpreisstabilität durch festgelegte Obergrenzen.
Finanzielle Unterstützung für energieeffiziente Bauvorhaben.
Nachteile:
Komplexe Antragsverfahren.
Begrenzung auf bestimmte Organisationen und Projekte.
Beispiel: Ein sozialer Wohnungsbau für 30 Einheiten erhält zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse für die Nutzung umweltfreundlicher Technologien.
5. E-Rechnungspflicht
Änderung: Ab 2025 müssen Unternehmen der Bau- und Immobilienbranche ihre Rechnungen elektronisch ausstellen. Diese Regelung zielt darauf ab, Prozesse zu automatisieren und die Umweltbelastung zu reduzieren.
Vorteile:
Fehlerreduktion durch standardisierte Abläufe.
Zeitersparnis und vereinfachte Archivierung.
Nachteile:
Investitionskosten für neue Software und Schulungen.
Zusätzliche Anforderungen an die Datensicherheit.
Beispiel: Ein Bauträger führt eine neue Buchhaltungssoftware ein, die elektronische Rechnungen automatisiert erstellt und archiviert.
6. CO₂-Steuer-Erhöhung
Änderung: Die CO₂-Abgabe steigt von 45 Euro auf 50 Euro pro Tonne. Diese Erhöhung betrifft vor allem fossile Heizsysteme und soll den Wechsel zu erneuerbaren Energien beschleunigen.
Vorteile:
Anreiz für klimafreundliche Technologien.
Langfristig niedrigere Heizkosten durch effizientere Systeme.
Nachteile:
Höhere Energiekosten für Haushalte ohne Modernisierung.
Belastung für Vermieter durch Umlagepflichten.
Beispiel: Ein Haushalt mit Gasheizung zahlt aufgrund des höheren CO₂-Preises jährlich rund 20 Euro mehr, kann durch eine Umstellung auf eine Wärmepumpe jedoch langfristig Kosten sparen.
7. Einfacher Bauen mit dem neuen Gebäudetyp E
Änderung: Mit dem Gebäudetyp E können Bauprojekte in Regionen mit Wohnraummangel schneller und kostengünstiger realisiert werden. Die Standards werden vereinfacht, ohne Sicherheitsvorgaben zu vernachlässigen.
Vorteile:
Reduzierte Baukosten.
Schnellere Genehmigungsverfahren.
Nachteile:
Einschränkungen bei Schallschutz und Energieeffizienz.
Nicht geeignet für anspruchsvolle Bauprojekte.
Beispiel: Ein Mehrfamilienhaus mit 20 Wohneinheiten wird durch reduzierte Standards um drei Monate schneller fertiggestellt.
8. Förderprogramm für klimafreundlichen Neubau
Änderung: Ab Oktober 2025 stehen neue Förderprogramme für energieeffiziente Neubauten zur Verfügung. Diese umfassen zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse.
Vorteile:
Entlastung der Baukosten durch Zuschüsse.
Langfristig niedrige Betriebskosten durch nachhaltige Bauweise.
Nachteile:
Höhere Anfangsinvestitionen.
Aufwendige Beantragung der Fördermittel.
Beispiel: Ein Wohnhaus mit Solaranlage und Wärmepumpe erhält einen Tilgungszuschuss von 20 % der Baukosten.
9. Reform der Einspeisevergütung für Solarstrom
Änderung: Die Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen wird ab 2025 durch Investitionszuschüsse ersetzt. Ziel ist es, den Eigenverbrauch zu fördern und staatliche Kosten zu senken.
Vorteile:
Höhere Wirtschaftlichkeit für Eigenverbraucher.
Beitrag zur Entlastung des Stromnetzes.
Nachteile:
Geringere Planbarkeit durch variable Vergütung.
Weniger attraktiv für reine Einspeiseanlagen.
Beispiel: Ein Hausbesitzer installiert eine Solaranlage mit Speicher, um den Eigenverbrauch zu maximieren und weniger auf Netzeinspeisung angewiesen zu sein.
Diese Änderungen für 2025 verdeutlichen die Verschiebung hin zu nachhaltigem Bauen, digitalisierten Prozessen und steuerlicher Unterstützung. Jede Neuerung birgt Chancen und Herausforderungen, die es individuell zu bewerten gilt.
Wenn Sie noch weitere Fragen haben, kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gerne in Bezug auf Ihre Immobilie.